Vorbemerkung: Als nach Meldeschluss zum „1. Beeskower Bahngehen, ausgeschrieben als inoffizielle Deutsche Meisterschaften“ und „als Alternative zur Deutschen Meisterschaft Bahn“ für die entsprechenden 5000m nur eine Seniorin gemeldet war, nahm bei einigen in Brandenburg und Berlin nicht nur die Nervösität zu, es wurden auch gezielt in Richtung GSN beschuldigende Unterstellungen, Fake-News und Verschwörungstheorien über die Ursachen für die fehlenden Senioren in Umlauf gebracht. Emotional hochgefahrene Drohgebärden aus dem Unterstützerkreis der Veranstaltung nahmen ihren Lauf. Auf dem Gipfel, noch drei Tage vor der Veranstaltung, erreichte uns dann per WhatsApp noch folgende „Information“: „Solche Senioren brauchen wir dann auch nicht an der Strecke bei der EM in Berlin“. Oh ha, falls das nicht feindselig sondern wohlwollend gemeint gewesen sein sollte, war das aber ziemlich versteckt. Zur Entlastung der rührigen Veranstalter müssen wir allerdings berücksichtigen, dass sie sich ihre Unterstützer ja nicht alle aussuchen können.
Aber ob nun fremdschämen oder nicht, gedankliches und sprachliches Abrüsten ist sicher hilfreich. Immerhin wurde in Beeskow viel Engagement für den Gehsport gezeigt und tolle Leistungen erbracht. Mit Hagen Pohle, Emilia Lehmeyer und Teresa Zurek waren gleich drei Berlin-EM-Startende auf der Bahn, Emilia ging erstmals unter 47 Minuten persönliche Bestzeit! Und Leo Köpp kam nach langer Verletzungspause ins Wettkampfgeschehen zurück. Also aufrichtigen Glückwunsch, Respekt und Kompliment.
Bei aller Freude über die internationalen Erfolge der „Eliteklasse“ und bei allem Leistungsdrang haben wir im GSN ein gutes Motto, dass uns auch nach erregter Debatte wieder an den gemeinsamen Gehsport führt: F.E.S.T. = Freundschaft, Emotion, Spaß und Teamfähigkeit. Denn in Beeskow über die 5000m nicht zu starten – die 10 000m waren mit Zielschluss 60min erst gar nicht für die Senioren vorgesehen, dafür gab es viele verschiedene Gründe. Dazu gehörten auch zu weite Entfernungen, das ewige im Stau stehen am Wochenende auf der Autobahn, das reichhaltige Angebot mit Wertungswettkampf Deutsche Masters mit 5000m und 10 000m für Senioren eine Woche vorher in Reichenbach, ja auch Enkelkinder mussten gehütet werden. Auf einige weitere Gründe geht Udo Schaeffer in seinem nachstehenden Kommentar ein.
Kommentar von Udo Schaeffer vom 8.6.2018
Zwischen Sportfest in Dessau und „Alternative zur Deutschen Meisterschaft Bahn“ in Beeskow
Ja, da, wo unsere Geher am 27. Mai 2005 und am 16. Juni 2017 zweimal vor vollem Haus (ca. 7000 Zuschauer) einen großen Auftritt hatten. Bitte nun nicht wieder 12 Jahre warten! Dieses Jahr, 2018, also heute, der 8. Juni kam so für den Leistungssport NICHT in Frage. Außerdem würde das ja nicht passen, da schon irgendwer, irgend jemand? am gedachten Lieblingstermin, 10. Juni, die Deutschen Meisterschaften auf der Bahn ausrichten würde…! Irgendwer? Denkste! Und als man dann doch endlich 5 nach 12 aufwachte, da war alles zu spät! Wäre ich nicht Geher, würde ich sagen, der DLV hat richtig gehandelt! Ein Schuß vor den Bug. Dafür gibt es nun einen Ersatz. Tief “im Osten”, steigt Beeskow, der Heimatort von Hagen Pohle, in den kleinen erlesenen Ring der Gehsport-Ausrichter ein. Die liebevoll vorbereitete Bahnveranstaltung wird “Ersatz” bzw. “Inoffizielle Deutsche Meisterschaft” genannt. Tja??? Gute Idee, aber falscher Ansatz. Der Leistungssport hat Termin und Ort. Aber Athleten, vor allem Masters, die sonst die Teilnehmerlisten noch füllen, bleiben aus…!
Masters sind an Meisterschaften und Medaillen interessiert. Der Schreiber weiß, wovon er schreibt. Zur Not hätte man nun mit großer Werbung und GEMEINSAM gegen…? tja gegen wen? – noch etwas unternehmen können. Aber so? Die Meisterschaften als “Ersatz” ziehen nicht bei den Masters. Die Mehrheit dieser Spezies wohnt, nicht wie unser Nachwuchs, nämlich im WESTEN DER REPUBLIK! Wir sind nicht mehr viele, aber können doch immer mit 30 – 40 Teilnehmern, bei insgesamt noch ca. 120 Senioren in unserer Republik eine Rolle spielen. Objektiver Hauptgrund, keiner dieser Masters fährt noch KURZFRISTIG nach BEESKOW! Der “gute” Geher macht das 2018 bereits bei drei Meisterschaften: Halle –> Erfurt!, Straße I –> Naumburg, Straße II –> Aschersleben (wo liegt denn das… O-Ton).
Da soll man nun ruhig aus Sicht dieser Verantwortlichen noch einmal “da hin…”! Der absolut falsche Ansatz. Aber die alte Denke ist im Leistungssport noch vorhanden, wie: “Der Rentner hat ja Zeit und Geld! Und ist gierig auf Medaillen…”. Und manche werden dann noch perfider: “Der Schaeffer ist dran Schuld! Der hat von Anfang an gesagt, er fährt nicht dahin. Deshalb fahren auch alle Senioren nicht…” oder richtig falsch werden diese Leute dann mit:“..die kümmern sich im GSN nur um Senioren. Nachwuchs ist die Zukunft. Und wir brauchen auch den Leistungssport!” Klar, das ist alles formal richtig, aber wer blockiert seit Jahren, handelt “hinten herum” und lächelt nach vorn? (Namen und Fakten sind bekannt, wir gehen da aber nicht weiter ins Detail!) Diese Zeilen müssen nach langer Zeit leider wieder mal geschrieben werden!
Damit sich das alles 2019 nicht wiederholt, hat Mario Brandt in seiner Funktion versucht, vorzubeugen und dem Debakel nun organisatorisch etwas dagegenzusetzen. In seinen manchmal schon fast verzweifelten Gesprächen schildert er mir von sich und seinen Mühen nun genau das, was mich (schon vor langer Zeit) genervt und behindert hat. Er möchte, dass sich alle an einen Tisch setzen. Er möchte, dass JETZT eine Planung gemacht und fertig wird. Wird behindert, hingehalten, nicht unterstützt. Von uns, mit unseren Kräften schon. Nur mittlerweile wissen wir, was wir dürfen und was nicht. Meisterschaften sind DLV-Sache. Da mischen wir uns nicht ein. Credo des GSN: Wir können unsere Potentiale einsetzen. Helfen gerne! Dafür sind wir da. Nutzen Nischen (freie).
Alle GEHERTEAM-Mitglieder – vor allem die, die denken und die auch wollen, dass die kleine Gehsportfamilie zusammen hält, unbedingt gemeinsam handeln und auftreten sollte… – denen sei es gesagt und sie sollen das unbedingt wissen: EIN KLEINER TEIL DES PRÄSIDIUMS IST WEITER GEGEN EINE ZUSAMMENARBEIT, wörtlich, auch aktuell immer noch: “…eine Zusammenarbeit mit Udo Schaeffer ist unerwünscht!” Das tut nicht nur gegenwärtig und bei meinem aktuellen Engagement für den Gehsport richtig weh, es tritt auch die Vergangenheit mit unserer hervorragenden Arbeit im GEHERTEAM, wie Höhepunkt Weltcup, Rahmenveranstaltung 2004, die Deutschland-Touren… und meine Arbeit im Präsidium trotzig und ignorant mit Füßen! Diese ernsten und harten Worte sind nicht an die stoische Minderheit, die ihren Kernsatz traumatisiert wiederholt, gerichtet, sondern an alle, den der Gehsport am Herzen liegt, die mit allen gemeinsam etwas wollen, denen das mit Unverständnis weh tut! Aber nicht hier ist dafür die Adresse! Mit EUREM SCHWEIGEN IM VEREIN DAZU, SANKTIONIERT & AKZEPTIERT IHR DIESE HANDLUNGSWEISE!